OASE -

Hilfe für Menschen in Not

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Liebe Freunde der OASE,
zu Beginn der Schulferien in Bayern kommt hier die August-Ausgabe unseres Rundbriefs. Eigentlich sollten es nur ein paar kurze Informationen werden, aber gestern erreichten uns noch zwei spannende Briefe, die wir Euch nicht vorenthalten wollen.

Am Freitag, 3. August,  feiern wir Hanni's 50. Geburtstag.
Hanni dankt allen für alles Mitdenken, Mitbeten und Mittragen, um Menschen in Not zu helfen !

Im August macht die OASE Urlaub. Die OASE-Kleidersammelstelle in der Ev. Freik. Gemeinde in der Mühlstraße ist am Donnerstag, 13.09., 9 Uhr wieder geöffnet.

Zur Zeit beladen wir unseren 40-Tonner für den nächsten Transport nach Suceava / Rumänien, der nach dem Urlaub der OASE auf die Reise geht. Die Halle platzte aus allen Nähten. Deshalb beladen wir den LKW trotz großer Hitze diese Woche schon in dieser Woche. Hier ein paar Schlaglichter auf Projekte der OASE.
 

Rumänien

Petresti
In der vergangen Woche kam unser Lastzug zum zweiten Mal aus Petresti, Rumänien zurück. Dort versorgt die deutsche Familie Matthias Müller mit ihren sieben eigenen Kindern - vor kurzem bekamen sie Zwillinge - rumänische Waisenkinder (s. a. e-Mail vom 5. Juli). Hier einige Zeilen aus dem Juli-Rundbrief von Familie Müller:

"... und wer irgend ein solches Kind
aufnehmen wir in meinem Namen,
nimmt mich auf."
Matthäus 18, 5b
Liebe Geschwister und Freunde,
An obige Worte werden wir immer wieder erinnert, wenn wir wieder angefragt werden, ob wir ein Kind oder mehrere aufnehmen können. Wie auch jetzt vor einigen Wochen, als ein Vater seine 4 Mädchen im alter von 11, 6, 3 und 1 Jahr zu uns brachte, weil seine Frau vor zwei Monaten verstorben war, und er keine Möglichkeiten hatte, die Kinder weiter zu versorgen. Dabei sind wir besonders dankbar, dass Ihr, und viele andere durch Eure Unterstützung uns immer wieder helfen, diesen Vers zu erfüllen. Denn ohne die vielen Gebete, Spenden und tatkräftige Unterstützung wäre die Arbeit hier unmöglich.
Durch viele Ereignisse dürfen wir immer wieder erfahren, dass unser himmlischer Vater uns jeden Tag weiterhilft und uns keinen Mangel leiden lässt ...

Als ich im zeitigen Frühjahr, wie schon so oft, von der Jugendfursorge gebeten wurde, zwei weitere Kinder aufzunehmen, lehnte ich die Anfrage spontan ab, da wir erstens keinen Platz mehr frei hatten und zweitens die Kinder schon 10 bzw. 14 jahre alt waren. Erst auf das inständige Bitten der Jugendfürsorge hin, besuchte ich die Kinder, die schmutzig und mit Ungeziefer voll, seit Wochen auf der Straße lebten. Ihr Vater war vor vier Jahren gestorben, und die Mutter, die die Jüngsten von sechs Kindern bislang noch versorgte, hatte nach einem längeren Krankenhausaufenthalt ihre Arbeit und dadurch auch ihre Wohung verloren. Trotz gelegentlicher Unterkunft bei Verwandten oder Freunden, konnte sie nun die Kinder nicht mehr versorgen. Als die beiden Kinder Ionut (14) und Ioana (10) nun vor mir standen, folgte ich, obwohl die äußeren Umstände eigentlich dagegen sprachen, doch einem inneren Gefühl, und sagte eine - vorerst befristete Aufnahme - zu. Da meine Frau mit einigen von unseren Kindern zu dieser Zeit wegen der Probleme in ihrer Schwangerschaft schon in Deutschland war, nutzte ich unsere eigenen Kinderzimmer, um die beiden unterzubringen. Heute sind die beiden in Haus I untergebracht und haben sich längst eingelebt. Ionut ist mit seinem fröhlichen Wesen der Freund von allen. Er melkt gerne die Kühe, lernt gerne deutsch und erfreut uns mit seiner Stimme, wenn er alleine oder mit Adrian zusammen singt. Das höchste für ihn ist jedoch, mit unseren Pferden im Galopp und atemberaubendem Tempo über die Felder zu fliegen. ... Ioana steht etwas im Schatten ihres Bruders, ist aber auch so ein fröhliches Wesen, ist ein ruhiges und liebes Mädchen, dass sich gut mit den anderen Mädchen in ihrem Alter angefreundet hat und gerne mithilft. Ihre Mutter kommt nach wie vor jede Woche, um ihre Kinder zu besuchen. Sie leidet sehr unter der Trennung ...

Wir grüßen Euch alle aus dem heißen Rumänien und danken Euch für alle treue Unterstützung !
In herzlicher Verbundenheit
Matthias und Sara Müller mit Kindern und Mitarbeitern im Juli 2001"

Bei diesem Transport waren auch vier Pakete für die 10köpfige Familie dabei, deren Hilferuf uns über den Bürgermeister der Gemeinde Hirschbach erreichte. Die Familie hatte beim Holzsammeln die Karte eines Ballonwettbewerbes gefunden (s. Juni-Rundbrief). Dan wird die Familie mit seiner Frau besuchen und die Pakete überbringen. Der Luftballon hat eine Entfernung von 900 Kilometern zurückgelegt ! Wir sind sehr froh, dass wir der Familie, die kein Einkommen hat (keine Arbeit und keine Sozialhilfe), ein  bißchen helfen konnten.
 

Suceava
In Suceava kümmert sich Aurel um Gemeindeaufbau und um diakonische Aufgaben. Er verteilt Hilfsgüter an kinderreiche Familien und alte Menschen, die in Armut leben, organisiert Hilfe für pflegebedürftige alte Menschen.

Im vergangenen Jahr konnte er in einer Situation nur noch für eine würdige Beerdignung sorgen: Eine schwangere Frau ging zum Krankenhaus, weiil keine normale Geburt möglich war. Der Arzt erkannte, dass nur ein Kaiserschnitt helfen kann. Als die Frau auf dem OP-Tisch lag, gab der Ehemann dem Arzt 1.000.000 Lei (ca. 50 - 100 DM). Mehr konnte der Mann nicht aufbringen.  Dem Arzt war das zu wenig. Sie ließen die Frau trotz Schreiens mit ihren Qualen allein. Niemand kummerte sich um die Frau. Sie starb bei der Geburt und das Neugeborene auch.

Aurel erfuhr zu spät davon. Kurz darauf konnte Aurel mit Geld einer anderen Frau helfen, ihr sechstes Kind durch Kaiserschnitt gesund zur Welt zu bringen.

Aurel und auch uns beschäftigt der Trauerfall. Unterlassene Hilfeleistung ! Wut und Anklagen helfen nicht.
Aurel hat begonnen, eine kleine Geburtshilfe-Station aufzubauen. Aus einem Alten- und Pflegeheim der Stadtmission Nürnberg konnten wir jetzt ausgediente, aber gut erhaltene Betten abholen. Gestern und vorgestern haben wir sie auf unseren 40-Tonner verladen.
 

Mitrovica / Kosovo

Baby an Bord
Peter Hoffmann schreibt uns gestern:
Liebe Freunde,
seit vergangenem Donnerstag haben Maria und ich wieder eine Pflegetochter. Ferdanes Mutter hat das 7monatige Kind verlassen, als das Baby 4 Monate alt war. Der Vater ist 56 Jahre alt und hat vier erwachsene Töchter. Angehörige können sich nicht um das Kind kümmern, da niemand in der Familie Arbeit hat und es so schon nicht zum Nötigsten reicht. Das Sozialamt kam auf uns zu, und fragte, ob wir helfen könnten, bis ein Pflegeplatz für das Kind gefunden ist.
Natürlich haben wir Ja gesagt. Wir holten Ferdane bei ihrem Vater ab, der die Kleine schon seit Tagen nur noch mit aufgekochtem Zuckerwasser gefüttert hat.
Viele von Euch wissen, daß wir, als wir 1999 nach Mitrovica kamen, den Wunsch hatten, hier ein Kinderheim aufzubauen. Diesen Plan mußten wir aufgeben, weil die Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen im Kosovo die Einrichtung von Kinderheimen untersagt hat in der Hoffnung, daß die Großfamilien sich um elternlose Kinder kümmern würden. Adoptionen waren ebenfalls verboten.

Inzwischen ist die Adoption durch einheimische Eltern erlaubt und es wird regelmäßig im Fernsehen Werbung dafür gemacht. Allerdings sind hier Adoptionen nicht üblich, und es finden sich praktisch keine Ehepaare, die ein Kind adoptieren möchten. In Prishtina gibt es inzwischen ein katholisches Kinderdorf, das aus dem Ausland finanziert wird. Dieses Kinderdorf ist völlig überfüllt und hat keine Möglichkeit, die 100 bis 150 Kinder aufzunehmen, die in Krankenhäusern in Prishtina auf der Entbindungsstation sind und von ihren Eltern oder Angehörigen nicht abgeholt werden.

Der Leiter des Sozialamts in Mitrovica sagte mir am Freitag, wir könnten kaum damit rechnen, daß für Ferdane schnell eine andere Lösung gefunden wird. Dem Sozialamt seien über 100 Kinder in Stadt und Kreis Mitrovica bekannt, die von ihren Familien völlig vernachlässigt würden und dringend herausgeholt werden sollten. Es gibt aber keine Möglichkeit, sie irgendwo unterzubringen. Auch wir kennen Familien, die ihre Kinder nicht von der Entbindungsstation abgeholt haben, z. B. nachdem die Mutter bei der Geburt gestorben ist.

Sicher versteht Ihr, daß uns nun wieder die Frage bewegt, ob wir nicht doch auf die Einrichtung eines Kinderheims zugehen sollen. Im Herbst sind hier Wahlen, und danach werden voraussichtlich Einheimische darüber zu entscheiden haben, ob es künftig im Kosovo Kinderheime geben darf und ob Kinder auch von Ausländern adoptiert werden dürfen.

Wir hoffen, daß Politiker die Möglichkeit schaffen, daß elternlosen und verlassenen Kindern geholfen wird, und wollen in den nächsten Monaten überlegen, was wir tun können. Bitte betet darum, daß der Herr uns zeigt, welche Schritte wir unternehmen sollen.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung.

Euer
Peter Hoffmann
Infos zur letzten Fahrt und zum Projekt gibt es nach wie vor unter www.oase-online.net/kosovo/aktuell.htm
 
 

(Rest-) Jugoslawien

Premier-Minister Djindjic im SPIEGEL: "Wir brauchen aufrichtige Hilfe"
Die politische Situation ist in Jugoslawien ist auch nach Milosevics Auslieferung sehr gespannt. In einem SPIEGEL-Interview warnte Premierminister Djindjic vor neuen Krisen auf dem Balkan. Zugesagte EU-Aufbauhilfen werden nach wie vor nicht ausbezahlt.  Djindjic:

"Wenn wir nicht sofort eine Finanzspritze erhalten, kriegen wir spätestens im September Demonstrationen und soziale Unruhen. Denn wir konnten unsere Versprechen nicht erfüllen. 330.000 Familien leben mit einem Einkommen unter 40 Mark monatlich, 600.000 Flüchtlinge lasten auf unserem Budget, und 100.000 Menschen werden durch die von westlichen Kreditgebern geforderte Transformation der Wirtschaft ihren Arbeitsplatz verlieren. Es gibt keine Investitionen, nichts wird gearbeitet, nichts gebaut. Auf der anderen Seite sitzen Milosevics sozialistische Altkader immer noch in entscheidenden Funktionen der Wirtschaft und wollen, dass das Land im Chaos versinkt."

Der nächste Transport der OASE könnte im Herbst starten, wenn wir 15.000 DM zusammenbekommen. Wir wollen noch einmal versuchen, öffentliche Gelder (Auswärtigen Amt) zu bekommen. Wir vermuten, dass es auch dieses Mal wieder heißt "Der Topf ist leer".

Das KES-Team kümmert sich seit dem ersten Bürgerkrieg in Jugoslawien um Flüchtlinge. Im letzten Brief schrieb unser Kontaktmann Vladimir:

"Jaroslav und Samuel waren am Montag und Dienstag in Vranje und Bujanovac und heute sind Samuel und
Miroslav nach Krusevac gefahren, um Pakete an Kosovo-Flüchtlingen zu verteilen - alles zusammen 1030
Stück. D.h. das alle Lebensmitel, die Ihr gebracht habt, sind schon verteilt. Die Situation ist sehr ernst.
Bujanovac ist eine Stadt in Krisengebiet am Grenze von Kosovo. Es gibt hier tausende von Flüchtlingen. Man
erwartet eine weitere Welle von Flüchtlingen aus Macedonien, da dort weiter gekämpft wird. Es ist doch sehr
wichtig dieser Menschen zu helfen ... Noch einmal GROSSEN DANK AN DAS GANZE HERSBRUCKER TEAM,
für Euer Eifrigkeit und Opferbereitschaft. Möge der HERR Euch alle reich segnen."
 

Wie geht es mit Eurer Hilfe nach dem OASE-Urlaub weiter ?

Wir wünschen Euch, die Ihr auch Urlaub macht, eine von Gott gesegnete Urlaubszeit. Unser Herr Jesus Christus schenke Euch und uns die Perspektiven für die Aufgaben danach.

Herzliche Grüße
von
        Hanni und Arvid Feldhoff
        Ute und Frank Faas
        Monika und Uwe Schütz                                                                                                                  01.08.2001

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OASE - Hilfe für Menschen in Not * Ostbahnstraße 102 * 91217 Hersbruck
Annahme von Kleidung, Schuhen und Haushaltswaren:
               donnerstags, 9 - 12 Uhr, Ev. Freik. Gemeinde Hersbruck, Mühlstr. 21

Im Gegensatz zu den großen Hilfsorganisationen bekommt die OASE keinerlei staatliche Unterstützung und bekommt nur Geld von privaten Spendern.

Bankverbindung der OASE: Sparkasse Hersbruck,. Kto: 190 006 668, BLZ: 760 501 01
Bei Angabe von Namen und Adresse des Spenders stellen wir wie immer am Ende des Jahres eine Spendenbescheinigung aus, die Ihr steuerlich geltend machen könnt. Bei Spenden unter 100 DM genügt der Überweisungsbeleg.

Telefon-"Hotline":  09151 82 0 80 (das Telefon häuft wirklich oft heiß)
Fax:                       09151 82 0 82
e-Mailoase@aref.de oder Feldhoff.Hanni-Arvid@t-online.de
Autor dieser Seite: Uwe Schütz

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